Nach einer Studie des Kinderhilfswerks Unicef sind einige der reichsten Länder der Welt nicht familienfreundlich. Untersucht wurde unter anderem, ob Eltern bezahlten Urlaub nehmen können und es genügend Betreuungsangebote gibt. Deutschland landete in dem Ranking auf Platz sechs.

Die familienfreundlichsten Regeln und Gesetze gebe es in Schweden, dahinter folgen Norwegen und Island.

Ebenfalls in die Top Ten schafften es Estland, Portugal, Dänemark, Slowenien, Luxemburg und Frankreich. Das Schlusslicht der insgesamt 31 untersuchten Länder bildeten Zypern, Griechenland und die Schweiz. Für den Bericht hat Unicef unter anderem das Angebot an bezahltem Mutter- und Vaterschaftsurlaub sowie die Betreuungsangebote für Kleinkinder ausgewertet. In vielen europäischen Ländern können Väter noch nicht in Elternzeit gehen.

In Deutschland liegt die Elternzeit bei 43 Wochen, durchschnittlich 5,7 Wochen davon nehmen Väter in Anspruch. In Estland gibt es sogar 85 Wochen bezahlte Elternzeit, allerdings nur für Mütter. In Schweden ist zwar die Elternzeit mit 35 Wochen kürzer, Eltern bekommen darin aber das volle Gehalt. Außerdem nehmen sich hier Väter mit elf Wochen mehr Zeit für ihre Kinder. Zusätzlich ist in Schweden das Betreuungsabgebot für Kleinkinder deutlich besser als in Deutschland.

Familienfreundliche Regelungen seien wichtig, um die Bindung zwischen Eltern und ihren Kindern zu stärken, heißt es in der Studie von Unicef. Jedes Land sollte mindestens sechs Monate bezahlten Elternurlaub anbieten und bezahlbare Betreuungseinrichtungen für Kleinkinder sicherstellen, forderten die Autoren.

Quelle: mdr Radio