Warum habe ich – ein alter Mädchen-Papa im Opa-Alter – zweimal einen Jugendroman, 240 Seiten, mit rosa Buchumschlag gelesen? In dem auch nicht viel passiert, der einem Kunstwerke beschreibt, ohne sie zu zeigen (habe ich dann mühsam im weltweiten Netz suchen müssen), der abwechselnd aus der Sicht eines 12jährigen Mädchens und einer jetzt 85jährigen alten Frau beschrieben ist.
Nun zunächst mal die Familiensituation: Die Mutter hat vor 41 Tagen die einzige Tochter Erin und den Vater verlassen. Beschrieben werden 150 Tage im Sommer, in dem Vater und Tochter versuchen, das gemeinsame Leben als Restfamilie einigermaßen zu schaffen. Der Vater besteht auf Familienregeln, obwohl es gar keine Familie mehr gibt, die Mutter findet einen neuen Mann mit Kindern und Erin provoziert, indem sie Papas Bankkarte klaut, um ein teures iPad zu kaufen. Natürlich kommt der Diebstahl raus und zur Strafe darf sie die Sommerferien nicht mit ihrer Freundin verbringen sondern muss mit zur Papas Arbeitsstelle, einem Altenheim. Dort begegnet sie nicht nur Lucas mit den Strubelhaaren sondern „Martha“. Und damit beschreibt dieser Roman die Sicht verschiedener Generationen und Erin schreibt am Ende vier Lebenserfahrungen, die sie von den Begegnungen mit der alten Frau mitnimmt. Diese Lebensweisheiten können jedem Kind, jedem Jugendlichen, ja vielleicht sogar jedem Erwachsenen helfen. Mich haben die letzten Seiten sehr berührt und bei Seite 237 brauchte ich ein ganz kleines Taschentuch. Ein sehr lesenswerter Roman, wenig Action – viel Sinn. Danke für diesen Lesestoff, der sehr lange nachwirkt. Nicht nur für Mädchen ab 12, sehr gerne auch Vätern empfohlen von CMS. Rezension aus der „Papa-Liste“
Quelle:
Rebecca Westcott
„Fünf Dinge, die dir niemand verrät (außer Martha)“
Verlag: dtv junior
ISBN: 978-3-423-76216-8
D: 14,95 €,
ab 12 Jahren