Elena weiß, dass sie durch eine Samenspende gezeugt wurde, ihre Mutter lebt mit einer Frau zusammen, an deren Hochzeittag feiert Elena ihren 16. Geburtstag. Erst mit 16 hat ein Kind das Recht, seine biologische Abstammung zu erfahren. Wenn es Glück hat, gibt es Aufzeichnungen über den Spender und es gelingt, mit ihm Kontakt aufzunehmen. Elena nutzt diese Möglichkeit. Nach einem Notarbesuch, vielen Briefen an potenzielle Väter und unzähligen Stunden in Onlineforen führt die Spur nach Fuerteventura.
Wird Elena dort die erhoffte Antwort auf ihre Frage bekommen?
Von Berlin-Schöneberg aus beginnt eine abenteuerliche Suche und führt zu Begegnungen, von denen Elena nicht zu träumen gewagt hat.
In diesem Mädchenroman wird diese Suche nach dem biologischen Vater auf 300 Seiten einfühlsam und kenntnisreich beschrieben, viele Seiten aber auch mit zielgruppengerechten Liebeleien zu Jungs gefüllt. Und doch habe ich (ein 67-jähriger Vater von zwei erwachsenen Töchtern) das Taschenbuch mit großem Interesse gelesen, denn es werden die verschiedensten Vater-Typen der Freunde von Elena beschrieben: soziale Patchwork-Papas und biologische Familien-Papas, nahe und ferne Väter. Dass die Geschichte mit ein bisschen zu vielen Klischees ausgeschmückt
wurde, stört mich nicht: lesbische Frauen, die jetzt heiraten können; Jungs, die erkennen, dass sie wohl eher auf andere Jungs stehen; Mütter, die verunsichert auf die Suche nach dem Erzeuger reagieren. Was mich begeistert hat ist die Schilderung, dass ein Kind in einer „Regenbogen-Familie“ behütet und geliebt aufwächst. Elena hat sich bei ihren beiden Müttern – Mama und Manu – zu einer selbstbewussten und starken Persönlichkeit entwickelt, sie geht zielstrebig ihren eigenen Weg „bis ich ihn finde“. Ein flüssig zu lesender Mädchenroman, der auf die Sehnsüchte von Kindern aufmerksam macht, die durch eine Samenspende gezeugt wurden…
CMS, Papa-Liste

Quelle:
Christine Fehér
Bis ich ihn finde – Die Geschichte einer Vatersuche
320 Seiten, 10€
ISBN:978-3-570-31300-8
Verlag: cbt
www.randomhouse.de