Beginnend mit dem Verlust der frühen Mutter-Kind-Einheit ergibt sich ein Gefühl des Mangels. Ereignisse hinterlassen Lücken, die der Mensch ein Leben lang zu schließen sucht. Christa Rohde-Dachser legt hier eine Sammlung von Aufsätzen der letzten 15 Jahren vor. Überarbeitet und aktualisiert liegt der Schwerpunkt in dem „verlorenen“.  Sie untersucht die Spuren dieses Verlorenen. Sie verknüpft psychische Krankheiten und die Geschlechterdifferenzen, die unsere Gesellschaft prägen. Die Suche nach inneren Objekten lassen sich in Borderline-Persönlichkeitsstörungen, Depression, Suchterkrankungen, masochistische Perversionen und hysterische Dramatisierungen erkennen. Die ursprüngliche Erfahrung von Einheit soll wiederhergestellt werden.  Ähnliche Phänomene finden sich laut Rohde-Dachser in der Geschlechterdifferenz.  Das eigene Fehlende im geschlechtlichen Gegenüber wird gesucht, begehrt oder bekämpft und ist geprägt von der Erinnerung an eine ursprüngliche Ganzheit, die in der sexuellen Verschmelzung mit dem Anderen einen Moment lang wieder erfahren werden kann.

Sehr interessante Ansätze und umfassend gedacht.

Christian Beuker, vaeter-netz.de

 

Quelle:

Spuren des Verlorenen: Beiträge zur klinischen Psychoanalyse und zur Geschlechterdifferenz (Bibliothek der Psychoanalyse)

von Christa Rohde-Dachser

300 Seiten, 39,90 €

Verlag: Psychosozial-Verlag

ISBN: 978-3837929713

www. psychosozial-verlag.de