Die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit Männlichkeitsfragen schreitet voran. Die Einsicht, dass auch Männer nicht als Männer geboren, sondern zu Männern (gemacht) werden, kommt langsam im Mainstream an. „toxic masculinity“ verankert sich als Begriff im Bewusstsein einer breiteren Bevölkerung. Er macht sichtbar, dass Männlichkeitsnormen hergestellt, reproduziert und verteidigt werden – und macht gleichzeitig deutlich, wie schädlich diese wirken.

Wir gehen am Fachtag 2022 gedanklich einen Schritt weiter. Denn so klar die Problemdiagnose ist, so unscharf sind die Umrisse eines alternativen, neuen Leitbilds zeitgemässer Männlichkeit(en).

Neues Leitbild?! Sofort drängt sich die Frage auf: Braucht es das überhaupt? Schaffen wir damit nicht gleich wieder neue Setzungen, Normen und Zwänge? Verlangt Emanzipation nicht eben gerade den Sprung ins Unbekannte?

Für männer.ch sind dies – sowohl als Dachverband progressiver Männer wie auch als Fachverband für geschlechterreflektierte Männerarbeit – offene Fragen. Klar ist für uns hingegen: Wenn Männeremanzipation selbstverständlich werden soll, müssen wir Perspektiven benennen können. Sagen, was Mann-Sein heute heisst. Wie nachhaltig Mann-Sein geht. Was zeitgemässe Männlichkeit(en) sein könnte(n).

Zumindest wollen wir nach Antworten suchen. Dafür haben wir vier Fachpersonen, die sich in ganz unterschiedlichen Kontexten und Perspektiven mit Männern und Männlichkeiten beschäftigen, eine Carte Blanche gegeben. Einzige Vorgabe: Erkundet die Leitfrage „Detox Masculinity – und dann…?“.

Unsere vier Gäst_innen (nach Reihenfolge der Beiträge):
Christoph May, Institut für kritische Männlichkeitsforschung Berlin
Caroline Fux, Psychologin, Sexologin
Peter Bienwald, Diplompolitologe, Geschäftsführender Bildungsreferent der Landesfachstelle Jungenarbeit Sachsen
Björn Vedder, Philosoph, Autor „Väter der Zukunft“

Hier findest du das Programm.https://www.maenner.ch/wp-content/uploads/2021/08/Fachtag_2022_Programm.pdf
Veranstaltungsort
Karl der Grosse
Kirchgasse 14
Zürich