Filmproduzent Grégoire Canvel scheint alles zu haben, was man braucht, um glücklich zu sein: Als liebevoller Vater von drei reizenden Töchtern versucht er, so viel Zeit mit ihnen und seiner geliebten Frau Sylvia zu verbringen, wie es ihm möglich ist. Seine Passion für das Kino lebt er indes als Filmproduzent aus, indem er vor allem versucht, dem wenig beachteten Autorenkino eine Plattform zu bieten. Die Arbeit mit der Filmkunst erfordert immer wieder Geldeinbußen, wodurch seine Produktionsfirma rote Zahlen verbuchen muss. Ständig das Handy am Ohr, versucht er gelassen, aber mit bestimmten Worten Herr der Lage zu bleiben, muss sich aber nach und nach eingestehen, dass die Waage zwischen Kunst und Kalkulation nicht mehr zu halten ist. Die Arbeit frisst ihn auf und die Angst, zu scheitern und damit seine Familie enttäuschen zu müssen, wächst ihm über den Kopf. Er fasst einen fatalen Entschluss …
„Der Vater meiner Kinder“ basiert auf der wahren Lebensgeschichte des renommierten Filmproduzenten Humbert Balsan, der 2005 Selbstmord beging. Frei nach Balsan, der mehr als 60 Filme produzierte und koproduzierte, zeigt Mia Hansen-Løve ein einfühlsames Familienporträt. Grégoire Canvel, gespielt von Louis-Do de Lencquesaing, versucht die Waage zwischen seiner Leidenschaft für den Kinofilm und der Sehnsucht danach, Zeit mit seiner Familie zu verbringen, zu halten. Dabei zeichnet Hansen-Løve nicht etwa das Bild eines forschen, harten Produzententyps, der sich um Profitmaximierung bemüht, sondern vielmehr einen tief sensiblen Mann, der in seinem Streben nach allumfassendem, beruflichem und privatem Erfolg, untergeht. Die Filmbranche wird indes als konfliktreich und hektisch dargestellt, dem Louis-Do de Lencquesaing als Grégoire trotz der für ihn selbst aussichtslosen Situation mit einer gelassenen, ausgeglichenen Ausstrahlung entgegenwirkt.
Mia Hansen-Løve war Balsan durch jahrelange Zusammenarbeit in unterschiedlichen Bereichen verbunden. Hansen-Løve selbst sagte dazu: „Die Idee zum Film basiert auf meiner Begegnung mit Humbert Balsan. Das erste Mal traf ich ihn Anfang 2004. Im Februar 2005 beging er Selbstmord. Eigentlich wollte er meinen ersten Film produzieren. ‚Der Vater meiner Kinder‘ habe ich nicht aus Dankbarkeit gedreht, sondern zu Ehren seiner Persönlichkeit. Humbert Balsan hatte und verbreitete eine bemerkenswerte Wärme, Eleganz und Aura. Seine Energie, Passion und Sensibilität für Filme waren der Antrieb für mich, den Film zu schreiben. Mir war es wichtig, in dem Film das Paradoxe der zwei entgegengesetzten Kräfte zu zeigen, die in einer Person wirken können. Der Konflikt, der sich in einer Person abspielen kann, zwischen Licht und Schatten, Stärke und Verwundbarkeit, Lebenswillen und Todessehnsucht, wodurch sein Tod und somit auch der Film so unvorhersehbar, wie das Leben manchmal leider spielt, geworden ist.“