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Wo soll das Kind leben, wenn die Eltern sich trennen? Bisher gibt es in Deutschland keine einheitliche Regelung dazu. Die FDP setzt sich jetzt für das Wechselmodell ein, bei dem das Kind bei beiden Elternteilen gleichermaßen leben soll.

Wenn Eltern sich trennen, stellen sie sich vor allem eine Frage: Wer kriegt die Kinder? Jährlich sind ca. 200.000 Kinder in Deutschland von Trennungen betroffen. Zwar regeln die meisten Paare den Umgang mit dem Nachwuchs friedlich, doch immer wieder sind Mama und Papa so zerstritten, dass am Ende das Familiengericht entscheiden muss, wo und wie das Kind leben soll.

Wechselmodell statt Residenzmodell?

Noch ist in Deutschland die Regel: Die Kinder leben hauptsächlich bei einem Elternteil und besuchen den anderen Elternteil am Wochenende oder in den Ferien. Gegen dieses so genannte Residenzmodell regt sich allerdings Widerstand: Schon 2015 hat der Europarat empfohlen, dass Kinder nach der Trennung bei Mutter und Vater gleichermaßen leben sollten, also pendeln zwischen den Eltern – das sogenannte Wechselmodell.

Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofes können deutsche Familiengerichte seit 2017 dieses Modell anweisen, auch wenn ein Elternteil dagegen ist. Doch die FDP geht noch weiter. Sie will das Wechselmodell beim Streit um den Umgang als gesetzlichen Standard einführen und hat jetzt dazu einen Antrag in den Bundestag eingebracht. Die Argumente: Gleichberechtigte Väter sollen auch nach einer Trennung intensiven Kontakt zu ihren Kindern haben dürfen. Außerdem sei das Wechselmodell das Beste für das Kind. Kritiker sprechen dagegen von möglichen negativen Auswirkungen, von „Kofferkindern“, die sich nirgends zuhause fühlen.

Welche Auswirkungen also hat das Wechselmodell auf die Trennungskinder? Wie praktikabel ist es im Alltag, vor allem was die Erziehung angeht? Welche Rolle spielt die Kooperationsbereitschaft der Eltern? Was bedeutet es für den Unterhalt? Und wie definiert man eigentlich Kindeswohl?

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