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Sozialisationsbedingungen und fehlende Vaterpräsenz als Radikalisierungsfaktoren?

Radikalisierungsgefährdung an einzelnen biographischen Merkmalen festzumachen, ist unseriös, denn die Biographien und Antriebe radikalisierter junger Menschen sind so vielfältig wie die der restlichen Bevölkerung. Dennoch lohnt es sich, einige Befunde beispielsweise zu Sozialisationsbedingungen genauer in den Blick zu nehmen. So fällt auf, dass viele junge Menschen, die sich starren ideologischen Weltbildern zuwenden, mit emotional distanzierten oder fehlenden Vaterfiguren aufwuchsen. Tradierte patriarchale Männlichkeits- und Väterbilder spielen in diesem Zusammenhang mitunter eine bedeutende Rolle; minderes Selbstwertgefühl und die Kompensation über hypermaskuline Rollenperformanz erscheinen als naheliegende Konsequenzen. Doch hier ist Vorsicht geboten: Schuldzuweisungen an Eltern simplifizieren die Komplexität von Adoleszenz und Radikalisierung; Engführungen auf die Kultur oder Religion verkennen die Pluralität gelebter Tradition wie auch patriarchale Rollenbilder in der Mitte der Gesellschaft.

In diesem Workshop soll es um den Einfluss von Sozialisationsbedingungen und Erziehung auf Radikalisierung sowie um die Praxis einer Väterarbeit gehen, die jenseits von Zuschreibungen emanzipatorische Rollenbilder und Resilienz vermittelt. Dafür haben wir Dr. Michael Tunç (Vertretungsprofessor HS Darmstadt) und Umut Akkuş (Wiss. Mitarbeiter FH Dortmund / Promovend Uni Bielefeld) eingeladen.

In einem Mix aus Input- und Gruppenarbeitsphasen sollen unter anderem die folgenden Fragen in den Blick genommen werden:

  • Welche Risikofaktoren in Bezug auf eine Radikalisierung gibt es in den Bereichen Familie und Erziehung?
  • Welche Möglichkeiten gibt es, das Problem autoritär-patriarchaler Rollenvorstellungen zu adressieren, ohne stigmatisierende und essentialisierende Bilder muslimischer Väter zu reproduzieren?
  • Was können wir aus der Praxis der Väterarbeit lernen und wie lässt sich diese im Sinne einer Radikalisierungsprävention stärken?

Ort

DGB Haus Hattingen
Am Homberg 44 – 50
45529 Hattingen

Für

Beschäftigte und Aktive in der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit sowie in Wissenschaft und Verwaltung

Anmeldung

Teilnahmegebühr: keine
Die Teilnehmer*innen-Zahl ist auf 15 Personen beschränkt. Wir behalten uns vor, die Anmeldefrist bei sehr großem Andrang vorzeitig zu beenden.
Ihre Anmeldung ist erst verbindlich, wenn Sie von unserer Seite eine Bestätigung erhalten. Dann übernimmt die bpb im Rahmen der Veranstaltung die Kosten für Übernachtung und Verpflegung. Eine Übernahme der Reisekosten durch die bpb ist nicht möglich.

Bitte melden Sie sich bis zum 18.01.2019 an.

Kontakt

Frank Schellenberg
frank.schellenberg@bpb.de
Tel +49 (0)228-99515343

Bürgerservice der bpb

Sie haben Fragen? Treten Sie mit unserem Bürgerservice in Kontakt:
Tel +49 (0)228 99515-0
Fax +49 (0)228 99515-113
E-Mail info@bpb.de
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