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Sie sind wegen Waffenbesitz, Drogenhandel oder Körperverletzung hinter Gittern. Doch die „harten Jungs“ haben auch eine ganz weiche Seite – wenn es um ihre Kinder geht. Wie können sie im Gefängnis ihrer Vaterrolle gerecht werden?

Christian sitzt für sechs Jahre ein und wird alle acht Wochen in ein Gefängnis verlegt, das 100 Kilometer entfernt liegt. Dort darf er zwei Stunden mit seinen beiden Kindern spielen. Pascal, zu drei Jahren verurteilt, hat einen guten Kontakt zur Pflegemutter seines Sohnes. Sie kommt ihn regelmäßig mit dem Jungen besuchen.

Die Sehnsucht Vater zu sein – auch im Knast

Und Thorsten, der sieben Jahre hinter Gittern bleiben muss, kann an seine zehnjährige Tochter nur Briefe schreiben. Die Mutter möchte keinen Kontakt mehr zum straffälligen Vater.

Im Film „Väter hinter Gittern“ besuchen die Autorinnen Sylvia Nagel und Sonya Winterberg diese Väter in der Haft. Die Männer erzählen von ihren Gefühlen, verpassten Chancen und von der Sehnsucht, Vater sein zu dürfen – auch im Knast.

Doch wie realistisch sind die Vorstellungen der Väter? Im Gespräch mit Seelsorgern, Gefängnismitarbeitern und Experten wird deutlich, wie schwierig es im Strafvollzug ist, die Bedürfnisse derer in den Mittelpunkt zu stellen, um die es eigentlich geht: die Kinder.

Gesellschaftliches Tabu

In Deutschland sind laut Schätzungen derzeit rund 100.000 Kinder von der Inhaftierung eines Elternteils betroffen. Meist ist es der Vater. Die Mütter wiederum, die auf einmal alleinerziehend sind, brechen den Kontakt zu ihren Partnern meist nach etwa zwei Jahren ab. Den Kindern erzählen sie oft nicht, wo der Papa ist.

Da heißt es dann: auf Montage, im Krankenhaus, im Ausland. Keine einzige Mutter konnte sich während der langen Recherche zu diesem Film entschließen mitzuwirken. Zu groß ist das gesellschaftliche Tabu, zu groß die Scham.

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