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Schmerzen und Rohheit statt Hilfe von Seiten der Ärzte: In ganz Europa erhebt sich immer mehr Protest von Frauen gegen Gewalt in der Geburtshilfe. Heute nutzen die Betroffenen soziale Netzwerke, um die lang verschwiegenen, teils gewaltvollen Grenzüberschreitungen publik zu machen. Die Mobilisierung von Aktivistinnengruppen hat das Thema an die breite Öffentlichkeit gebracht.

Viele Frauen hegen einen innigsten Kinderwunsch. Gewalt in der Geburtshilfe war bis vor kurzem hingegen ein tabuisiertes Thema: Geburten, die einem Alptraum gleichkommen und von den Frauen selbst als ärztliches Massaker empfunden werden, sind nicht nur Einzelfälle. Erst seit kurzem nutzen Betroffene und Aktivistinnen soziale Netzwerke, um die lange verschwiegenen und teils extrem gewaltvollen Grenzüberschreitungen publik zu machen. Der zunehmende Protest von Aktivistinnen bringt das Thema an die breite Öffentlichkeit – in Frankreich und dem restlichen Europa. Die im Kreißsaal erlittene Gewalt ist Ausdruck dafür, dass man sich auch hier nicht selten über einen Grundwert hinwegsetzt: das Einverständnis der Frau gegenüber medizinischen Eingriffen während des Geburtsprozesses. Nicht nur teils mehr als fragwürdige medizinische Praktiken wie der sogenannte Husband Stitch, auch Methoden wie ein Dammschnitt ohne das vorige Einverständnis, Kaiserschnitt ohne Narkose oder enormer Druck auf den Oberbauch sind Übergriffe, denen Frauen im Geburtsprozess hilflos gegenüberstehen. Auch Infantilisierung, sexistische Bemerkungen und Erpressung zählen zu der lange verschwiegenen verbalen Gewalt, die Geburtshelfer gegenüber den Frauen ausüben. Anhand der Aussagen von Opfern, Hebammen, Gynäkologen, Aktivistinnen und Fachleuten lenkt die Dokumentation den Blick wieder verstärkt auf das Thema Geburt. Die Regisseurin Ovidie, die sich immer sehr für die Sache der Frauen und gegen das ihnen angetane Unrecht einsetzte, leistet mit ihrer differenzierten Analyse der Situation einen wichtigen Beitrag zur Debatte. Der Rückblick in die Geschichte der Geburtshilfe vermittelt Einsichten in die Ursachen einer systematischen Gewalt, unter der jede der Parteien leidet.

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