Die Frage der Identität sogenannter Kuckucks- und Spenderkinder beschäftigt Müller im vorliegenden Buch. Anhand von Interviews mit Kindern bringt sie Licht in die verschwiegene Vaterschaft und forscht über die Auswirkungen auf das Familiensystem und die Integration in das Leben. Auch die Unterschiede in den Entwicklungsverläufen von Kuckucks- und Spenderkindern werden benannt. Die Methoden der Rekonstruktion narrativer Identität, operationalisierter psychodynamischer Diagnostik und psychoanalytischer Hermeneutik werden angewandt. Da es sich um eine kleine Kohorte (16 Personen) überwiegend weiblicher Probandinnen handelt, sind die Ergebnisse nicht repräsentativ zu bewerten. Das Buch gibt dennoch Einblick in die Ambivalenz und ist als ein wichtiger Schritt in die Erforschung von Familiengeheimnissen zu sehen.
Christian Beuker, vaeter-netz.de

Quelle:
Der Schattenvater: Narrative Identitätskonstruktionen von »Kuckuckskindern« und »Spenderkindern«
von Christine Müller
380 Seiten, 44,90 Euro
Verlag: Psychosozial-Verlag
ISBN: 978-3837930207
www.psychosozial-verlag.de