Die Habituationsschrift wirft einen guten Blick auf die Auseinandersetzung innerhalb der Gesellschaft. Die Eltern von Inter* Personen stehen in dieser Arbeit im Fokus. Es ist auch eine Abrechnung mit der Medizin, die sich anschickt, definieren zu können, wer oder was „krank“ und „gesund“ zu benennen ist und Intersex als „Störung“ klassifizierte. Eltern werden demnach mit ihren Themen oft allein gelassen. Bisher gibt es vereinzelt Forschung zu Eltern intergeschlechtlicher Kinder. Dabei spielen Eltern eine besondere Rolle im Kontext von Inter*. Die Krise, die sich bei vielen Eltern zeigt, ist vor allem geprägt von ihren Vorstellungen zu Körper, Geschlecht und Normalität. Das Schaffen einer neuen Normalität kann durch Enttabuisierung innerfamiliärer Kommunikation hergestellt werden. Ein wichtiger Beitrag zur aktuellen Diskussion über die Krise und komplexe Wirkung einer Inter*-Diagnose. Danke!
Christian Beuker, vaeter-netz.de

Quelle:
Geschlecht als Zäsur
Zum Alltagserleben von Eltern intergeschlechtlicher Kinder
von Anike Krämer
228 Seiten, 59,99 Euro
ISBN: 978-3-658-34141-1
Herausgeber: Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
www.springer.com