Da hat der alleinerziehende Papa schon mächtig mit den Vorurteilen der Nachbarin zu kämpfen: Moritz und sein Papa leben in einem „Männerhaushalt“ und die Frau Schlenk findet immer einen Grund, Moritz zu bedauern. Als Vater und Sohn sich dann noch gegenseitig kleine Mutproben stellen, wird das erst recht missverstanden. Mit „jeder kann doch mal Geldsorgen haben!“ drückt die Schlenk dem Papa einen Berg Essen in die Arme. Doch eigentlich wollten die beiden nur Superhelden werden und trainierten mit gegenseitigen Aufgaben, die mit Mut, Entschlossenheit und Köpfchen zu lösen waren. Moritz hat die Erfüllung der zehn Mutproben in
diesem Buch aufgeschrieben und entstanden ist ein köstliches Vorlesebuch über den alleinerziehenden Papa und seinen cleveren Sohn. So erfahren wir, warum sein Papa in Omas geblümter Arbeitsschürze erscheint, ob der Höllenhund mit einen Schlaflied zu besänftigen ist und wie man eine weiße Lady richtig begrüßt – nämlich Faust an Faust, sonst kriegt Super-Omi einen Herzinfarkt. Bestimmt werden die magischen Kräfte des Schwarzen Ritters auf die beiden Mutigen übergehen, sehr zur Freude der zuhörenden Kinder und vorlesenden Papas. Bei allem Amüsement zeigen die zehn Mutgeschichten für Vater und Sohn, dass kleine Aufgaben und ihre Erfüllung das eigene Selbstbewusstsein stärken. Manchmal möchte ich als Leser zuflüstern: „Du schaffst das – trau dich!“ Nicht nur Kinder brauchen solchen Zuspruch, vielleicht auch dieser Papa, vor allem, wenn er Angst vor Spinnen hat oder die ewig jammernde Nachbarin zum Lachen bringen soll. Ein unterhaltsames Motivationsbuch mit zehn Vorlesegeschichten, das mir einen Sonnenstrahl an einem verregneten Sommertag schenkte.
CMS, Papa-Liste

Quelle:
Silke Wolfrum, Marie Geissler
Wir sind Superhelden. Fast.
64 Seiten, 15€
ISBN: 978-3-86429-485-3
Verlag: Tulipan
tulipan-verlag.de