Erster Schultag. Eigentlich ein Tag voller Neuem, voller Abenteuer. Aber Levi ist ziemlich mulmig zumute. Und seinem Papa auch. Der weiß gar nicht, was er sagen soll, als bei seinem Sohn die Tränen fließen. Also sagt er: „Männer weinen nicht!“ Woraufhin Levi das tut, was Jungen in solchen Fällen tun: Er übernimmt die Aussage des Vaters, beißt trotzig die Zähne zusammen. Und erklärt, sobald diese Emotion wieder angesprochen ist: Männer weinen nicht! Tja, auf seinem Weg in die Schule begegnet er jedoch ganz vielen Männern, die weinen. Warum, das wird auf den äußerst pastellig-niedlich gehaltenen Bildern deutlich: Der Biker vermisst seine Katze, der Kapitän verabschiedet sich von seinen Kindern, zwei Alte weinen vor Wiedersehensfreude, ein Mann bekommt von seiner Angebeteten die Blumen an den Kopf geworfen. So viele Männer weinen? Das macht den Jungen nachdenklich. Wieder zu Hause, erklärt er seinem Papa: Männer weinen doch! Der hebt den Kopf, das Gesicht voller Tränen, und sagt: Das ist okay so. Womit klar ist, dass Papas erste Aussage seiner Unsicherheit entsprang. Macht nichts, der Sohn hat keinen Schaden genommen, die beiden lieben sich und nehmen sich in den Arm. Das ist toll, das ist einfach. Und ich wünsche mir, dass es außerhalb von Kinderbüchern
auch so einfach sein möge!
Ralf Ruhl, Papa-Liste

Quelle:
Jonty Howley
Männer weinen
48 Seiten, 24,90€
ISBN:978-3-9821379-1-9
Zuckersüß Verlag
www.zuckersuessverlag.de