Im Test: 18 Duschshampoos für Kinder. Die meisten Produkte vereinen Duschgel und Shampoo. In unserem Einkaufskorb landeten auch zwei feste Kinder-Duschshampoos.
Nicht alle Hersteller setzen auf milde Tenside. Das bedeutet: Einige Produkte reinigen die Kinderhaut nicht so sanft, wie wir es uns wünschen würden.
Das geht besser: Kaum ein Duschshampoo für Kinder im Test ist umweltfreundlich verpackt.
Babys brauchen in den ersten Monaten weder Seife noch Shampoo, für sie reicht das Bad in klarem Wasser noch völlig aus. Sobald Kinder sich aber auf dem Spielplatz gegenseitig im hohen Bogen mit Sand bewerfen, im Sommer beim Herumtollen ordentlich ins Schwitzen geraten oder ihr Mittagessen großzügig im immer dichter werdenden Haar verteilen, klappt das Saubermachen nicht mehr ohne Hilfsmittel.
Und da Kinder – beziehungsweise ihre Eltern – eine dankbare Zielgruppe sind, gibt es Duschshampoos für die lieben Kleinen in unzähligen Variationen. Sicher und unbedenklich sollen sie sein, da sind sich wohl alle einig.
2 in 1: Duschgel & Shampoo für Kinder im Test
Diesen Anspruch haben nicht nur Eltern, sondern auch wir an Kinderkosmetik. Deshalb hat Ökotest ganz genau hingeschaut, was in den Rezepturen der 18 Duschshampoos im Test steckt. In verschiedenen Laboren und anhand der Inhaltsstofflisten wurde unter anderem auf problematische Tenside, Duftstoffe und Konservierungsmittel geprüft.
In acht Duschshampoos hat das beauftragte Labor halogenorganische Verbindungen nachgewiesen. Sie sind eine Gruppe von mehreren Tausend Stoffen, die Brom, Jod oder (meistens) Chlor enthalten.
Viele gelten als allergieauslösend, manche erzeugen Krebs, fast alle reichern sich in der Umwelt an. Mit der vom Labor eingesetzten Prüfmethode lässt sich allerdings nicht bestimmen, welche Verbindung genau vorliegt.
Problemstoffe in Duschshampoos für Kinder
Bewusst eingesetzt dienen halogenorganische Substanzen häufig als Konservierungsmittel – dann lassen sie sich in der Regel aber eindeutig auf einen deklarierten Inhaltsstoff zurückführen. Das ist hier nicht der Fall. Wir gehen deshalb davon aus, dass es sich um ungewollte Rückstände handelt. Das haben wir bereits in vergangenen Tests beobachtet.
Es steht zur Debatte, dass es sich um Reste von Chloressigsäure aus der Produktion des Tensides Cocamidopropylbetain handeln könnte. Diese Rückmeldung haben wir auch von Herstellerseite mehrfach bekommen. Zumindest ist Cocamidopropylbetain in allen Rezepturen deklariert, in denen das Labor in diesem Test halogenorganische Verbindungen nachgewiesen hat.
Außerdem in der Kritik: PEG-Verbindungen. Sie stecken in sieben Produkten im Test. Hierbei handelt es sich in der Regel um Tenside, also waschaktive Substanzen, die reinigen und schäumen. Allerdings können sie auch die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen. Deshalb werten wir sie in Kosmetikprodukten, die wieder von der Haut gespült werden, um eine Note ab.
Die Waschprodukte sollten sanft reinigen
Die natürliche Barriere der Kinderhaut ist noch nicht so ausgeprägt wie die von Erwachsenen. Aus diesem Grund braucht sie besonders guten Schutz und besonders sanfte Reinigung. Waschprodukte für Kinder sollten daher vor allem milde Tenside enthalten.
Übrigens: Viel Schaum macht nicht automatisch sauberer. Milde Waschsubstanzen schäumen vielleicht nicht so stark, schonen aber empfindliche Kinderhaut.
Keine kritischen Duftstoffe in Kinder-Duschshampoos
Auch Parfümstoffe können die Haut reizen. 26 Duftstoffe, die häufiger allergische Reaktionen auslösen, sind laut Kosmetikverordnung deklarationspflichtig. Orientiert an den Studien und Datenvergleichen des Informationsverbundes Dermatologischer Kliniken (IVDK) werten wir diejenigen ab, die besonders oft allergische Reaktionen hervorrufen.
Auf andere Duftstoffe weisen wir in unseren Tests dennoch hin, damit Allergikern die Auswahl leichter fällt. Die gute Nachricht: Zwar enthalten alle Produkte im Test Parfüm, kritische Duftstoffe wurden aber im Labor nicht nachgewiesen.
Bitterstoff gegen versehentliches Verschlucken
Gemeinsam haben die Duschshampoos im Test eine zumeist quietschbunte Verpackung und möglichst intensive Duftnoten. Fruchtige Orange, Apfel, Banane oder Beerenduft … das klingt zwar richtig lecker, aber trinken sollen die Kleinen den Flascheninhalt dann doch bitte lieber nicht. Deshalb ist vielen der Duschshampoos gezielt der Bitterstoff Denatoniumbenzoat zugesetzt.
Er soll dafür sorgen, dass Kinder das Duschshampoo möglichst direkt wieder angewidert ausspucken, falls es doch einmal in die kleinen Münder gelangt. Die widersprüchliche Sinneserfahrung aus fruchtigem Duft und bitterem Geschmack sorgt zwar sicher für einige Verwirrung, doch das Risiko des Verschluckens lässt sich so zumindest minimieren.
In Naturkosmetik darf die Substanz allerdings nicht eingesetzt werden. Anbieter Weleda teilte uns dazu mit: „Die Kids 2in1 Shower & Shampoo Fruchtige Orange enthält Tenside, deren Geschmack per se unangenehm ist.“ Und nimmt gleichzeitig die Eltern in die Verantwortung: „Eltern sollten generell darauf achten, dass Kinder Kosmetika nicht in den Mund nehmen.“
Wenig recyceltes Plastik in Verpackungen
Kommen wir zur Nachhaltigkeit. Plastik ist überall in unserer Umwelt, selbst in den abgelegensten Ecken der Erde wurde es gefunden. Grund genug, im Alltag möglichst wenig neuen Kunststoff in Umlauf zu bringen. Ob als Inhaltsstoff – hier glücklicherweise nur noch einmal im Test ein Problem – oder in der Verpackung. Für Letztere fragten wir ab, wie hoch der Anteil an recyceltem Plastik in den Flaschen und Tuben ist.
Die traurige Bilanz: In fast allen Plastikpackungen setzen die Anbieter kein Rezyklat ein, konnten uns den Anteil nicht hinreichend belegen oder er liegt bei weniger als 30 Prozent. Umgehen lässt sich das Problem mit den beiden festen Duschshampoos im Test. Sie sind umweltfreundlich in Pappe verpackt.
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