Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) und die WHO (World Health Organisation) empfehlen, dass Minderjährige pro Tag maximal zehn Prozent der täglichen Kalorien über sogenannte „freie Zucker“ aufnehmen sollen. Tatsächlich konsumieren Kinder und Jugendliche aber 16,3 Prozent.
Damit ist die empfohlene maximale Jahreshöchstmenge für Kinder bereits am 12. August verzehrt. Das errechnete die Verbraucherschutz-Organisation Foodwatch. Die Industrie solle weniger süße Lebensmittel anbieten, fordert Foodwatch.
Freie Zucker sind den Lebensmitteln zugesetzte Süßstoffe wie Zucker, Honig, Sirup, Fruchtsäfte und in Fruchtsaftkonzentraten natürlich vorkommender Zucker.
Grundlage für Foodwatch sind die Zahlen der sogenannten DONALD-Studie der Uni Bonn. Sie hatte den Zuckerkonsum von Kindern und Jugendlichen zwischen drei und 18 Jahren untersucht.
Die Uni Bonn teilte mit, dass „die Zuckerzufuhr in der Gesamtbevölkerung in Deutschland vermutlich noch deutlich höher“ liege, da die Studienteilnehmer „aus Familien mit einem hohen sozioökonomischen Status“ gekommen seien.
Warum ist der Zucker für Kinder so gefährlich?
Heranwachsende haben laut Uni Bonn eine genetisch bedingte hohe Präferenz für süße Lebensmittel. Eine hohe und häufige Zuckerzufuhr fördert laut DGE die Entstehung von Übergewicht, Fettsucht, Zahnkaries und Herzkreislauf-Erkrankungen.
Laut Foodwatch erreichen erwachsene Männer ihren Überzuckerungstag am 20. September und Frauen am 8. Oktober.
Quelle: https://www1.wdr.de/nachrichten/ueberzuckerungstag-100.html