Zum Umgang mit Priestern, die Vater eines Kindes werden oder sind, hat der Vatikan eigene Richtlinien erstellt. Wie Alessandro Gisotti der „New York Times“ bestätigte, gebe es ein internes Dokument der Kleruskongregation.
In einem Brief der Kommission an „Coping International“, eine Selbsthilfeplattform von Kindern katholischer Priester, hieß es, das Thema werde von einer vatikanischen Arbeitsgruppe bearbeitet. Die Richtlinien sehen vor, dass der Priester seinen Vaterpflichten nachkommen und sich um das Kind und dessen Mutter kümmern soll.
Eigens erwähnt wurden entsprechende Richtlinien der Irischen Bischofskonferenz vom Sommer 2017. Darin heißt es: „Wenn ein Priester Vater eines Kindes wird, soll das Wohl des Kindes sein primäres Anliegen sein.“ Der werdende Vater müsse „zu seiner Verantwortung stehen – persönlich, rechtlich, moralisch und finanziell“. Bei allen Überlegungen sei die Mutter des Kindes voll einzubeziehen.
Mit ihrer Leitlinie „Grundsätze der Verantwortung von Priestern, die Kinder zeugen“ reagierten Irlands Bischöfe unter anderem auf die Initiative des irischen Coping-Gründers Vincent Doyle. Doyle hatte 2011 nach dem Tod seiner Mutter erfahren, dass sein leiblicher Vater ein katholischer Priester gewesen sei. Seit einigen Jahren öffnet sich die Kirche dem für sie heiklen Thema. Da ihre Priester zölibatär leben sollen, dürften sie theoretisch auch keine Kinder haben.
Bei dem beginnenden Anti-Missbrauchsgipfel im Vatikan rücken derzeit auch andere Probleme zu den Themen Sexualität und Klerus ins öffentliche Bewusstsein.
Quelle: www.kath.net