Mütter und Väter sind bestrebt, es richtig zu machen. Eltern vergleichen sich mit anderen Familien und greifen bei Unsicherheiten auf Erziehungsliteratur zurück. Die widersprüchlichen Aussagen verwirren eher, als sie helfen. Eine Untersuchung der Konrad Adenauer Stiftung hat Erziehungskonzepte und Elternratgeber seit 1945 ausgewertet. Eltern seien heutzutage stetig auf der Suche nach der „richtigen Erzeihung“, sagt Studienleiterin Carmen Eschner. Eltern stünden besonders unter Leistungsdruck und seien vielleicht so unsicher wie nie zuvor.
Es gibt heute mehr als 10.000 Eltern- und Erziehungsratgeber auf dem deutschen Büchermarkt, die sich mit unterschiedlichen Erziehungsphilosophien und Ratschlägen
der zunehmenden Verunsicherung vieler Eltern annehmen. Die Nachfrage nach Erziehungsratgebern ist nach wie vor groß. Eltern, Pädagogen und Therapeuten sind auf der
Suche nach überzeugenden Konzepten, wie man Kinder heute „richtig“ erzieht. Die zahlreiche Erziehungsratgeberliteratur bietet Eltern eine große Bandbreite, die von wissenschaftlichen Analysen bis zu konkreten Tipps in ausgewählten Alltagssituationen reicht. Der Nutzen von Erziehungsratgebern ist jedoch nicht eindeutig und wird kontrovers diskutiert. Ratgeber streben eine Reduktion der Komplexität an. Moderne Gesellschaften und ihre Familien und deren Alltags- und Lebenswelten sind jedoch multidimensional und vielfältig. Die heterogenen Lebenswelten der Familien finden sich daher nur bedingt in Ratgebern wieder.
Quelle: http://www.kas.de/wf/doc/kas_52836-544-1-30.pdf?180628094122