Viele Hoch­stühle im Test sind gefähr­lich, wenig komfortabel für die Kleinen oder enthalten Schad­stoffe. Nur drei sind zu empfehlen. Bei Kinder­hoch­stühlen gibt es noch viel zu verbessern. So lautet das Fazit der Stiftung Warentest bei einer Prüfung von 20 Kinderhochstühlen, darunter Treppen­hoch­stühle, teils mit Babywippe sowie Hoch- und Klapps­tühle zu Preisen von 21 bis 480 Euro. Insgesamt waren elf Stühle mangelhaft, einer ausreichend, fünf befriedigend und nur drei waren gut.

Die konstruktiven Mängel bei den Sitzen können zu schweren Verletzungen führen: Im Kinder­hoch­stuhl Tamino von Geuther zum Beispiel können Kinder die Beine durch eine Öffnung stecken und durch­rutschen. Es ist lebens­gefähr­lich, wenn der Kopf im Stuhl hängen bleibt. Hauck Alpha+ lässt so viel Platz zwischen Bügel und Sitz, dass Kinder problemlos aus dem Sitz klettern können. Der mitgelieferte Sitzgurt ist nur mit einem Klett­verschluss befestigt. Geschwister können ihn leicht lösen. Weitere acht geprüfte Stühle sind so gebaut, dass Kinder allein heraus­klettern können. Die Tester raten Eltern, Kinder in diesen Sitzen unbe­dingt anzu­schnallen.

Wenn Kinder anfangen im Hoch­stuhl zu sitzen, stecken sie alles in den Mund. Sie lutschen an den Pols­tern oder verteilen das Essen auf dem Tisch­chen, bevor sie es essen. In den Sitz­pols­tern von Herlag und Roba fanden die Tester sehr hohe Mengen an Form­aldehyd. Das Mittel zur Textilver­edlung reizt Haut und Schleimhäute. Es kann Krebs sowie allergische Haut­re­aktionen auslösen. Im Polster des Roba-Hoch­stuhls fanden die Tester auch hohe Mengen Naph­thalin – genauso wie im Chicco, Fillikid, Pinolino und TecTake. Der poly­zyklische Kohlen­wasser­stoff kann vermutlich Krebs auslösen. Darüber hinaus enthält das Polster von TecTake die Weichmacher DINP (Diisononylph­thalat) und DEHP (Diethylhex­ylph­thalat). Vor allem DEHP kann die Frucht­barkeit beein­trächtigen, das Kind im Mutterleib schädigen. Im Sitz­polster des Peg Pérego stellte die Stiftung Warentest hohe Mengen TDCPP fest – ein Flamm­schutz­mittel, das vermutlich ebenfalls Krebs erzeugen kann.

„All diese Schad­stoffe haben in Kinder­hoch­stühlen nichts verloren. Offen­bar vernach­lässigen einige Anbieter die Qualitäts­kontrollen“, sagt Dr. Axel Neisser, wissenschaftlicher Leiter bei der Stiftung Warentest.

Der Test Kinder­hoch­stühle findet sich in der Juni-Ausgabe der Zeitschrift test und ist online unter www.test.de/kinderhochstuhl abruf­bar.