Trotz der positiven Auswirkungen der Inanspruchnahme von Vaterschafts- und Elternzeiten ist die derzeitige Inanspruchnahme von Elternzeit durch Väter in Europa gering. In diesem Forschungsbericht werden die verschiedenen politischen Ansätze, die sich mit der Inanspruchnahme von Vaterschaftsurlaub und Elternzeit befassen beschrieben, und die Zusammenhänge zu der jeweiligen Inanspruchnahme durch Väter diskutiert. Abschließend werden die wesentlichen Hindernisse für die Inanspruchnahme benannt und politische Maßnahmen identifiziert, die geeignet sind die Akzeptanz zu erhöhen.

Das niedrige oder fehlende Entschädigungsniveaus während der Elternzeit ist zwar ein Schlüsselfaktor dafür, warum Väter Elternzeit in Anspruch nehmen oder nicht, die Zunahme der Nutzung von Elternzeit in einigen Ländern ist aber in erster Linie auf eine kongruente ineinandergreifende Familienpolitik zurückzuführen, die Doppelverdienerfamilien dabei unterstützt, Beruf und Familie auf nachhaltige Weise miteinander zu vereinbaren.

Dazu gehören Maßnahmen, die Väter direkt zur Inanspruchnahme von Urlaub ermutigen, wie z.B. gut kompensierte individuelle Elternzeitansprüche, Maßnahmen, die darauf abzielen, eine nachhaltige Lösung für die Herausforderungen der Vereinbarkeit von Berufs- und Familienleben zu finden, wie z.B. flexible und an die individuellen Bedürfnisse angepasste Elternzeitregelungen, aber auch Maßnahmen zur Veränderung der Arbeitskultur.

Wichtige Ergebnisse

Niedrige oder fehlende Vergütungsniveaus während der Elternzeit sind ein Schlüsselfaktor dafür, ob Väter sie in Anspruch nehmen oder nicht nehmen können.
Auswahlkriterien haben direkten Einfluss darauf, wer in Elternzeit gehen kann.
Flexibilität bei der zeitlichen Planung der Aufnahme wirkt sich positiv auf die Aufnahme aus.
Verfügbarkeit und Zugang zu Kinderbetreuungsangeboten stehen in einem positiven Zusammenhang mit der Inanspruchnahme.
Das Steuersystem kann negative Anreize für die Inanspruchnahme von Elternzeit schaffen.
Kulturelle Normen und Überzeugungen beeinflussen die Aufnahme

Die Studie findet sich im Anhang.

Quelle:
https://www.rand.org/pubs/research_reports/RR1666.html